Christian Rahn CMO über Personal Branding für Führungskräfte

DIGITAL LEADERSHIP I PERSONAL BRANDING

Die Macht der persönlichen Marke

Warum Digital Leader sie nutzen sollten und wie sie damit umgehen können.

Einflussreiche Führungskräfte werden häufig mit starken Marken in Verbindung gebracht. Man denke nur an Steve Jobs, Elon Musk oder Richard Branson - diese Namen stehen jedoch nicht nur für erfolgreiche Unternehmen, sondern auch für eine starke persönliche Marke. 

Aber sollten sich Führungskräfte tatsächlich selbst als Marke verstehen? Und wenn ja, wie sollten sie damit umgehen? In diesem Artikel gehe ich diesen Fragen nach, untersuche die Bedeutung einer persönlichen Marke für Führungskräfte und teile mit euch meine Erfahrungen und Gedanken dazu.

Die Idee der Personal Brand

Die Idee, dich als Führungskraft als Marke zu verstehen, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Schließlich geht es bei Führung in erster Linie um die Ergebnisse, die eine Person erzielt, und nicht um ihr Image, oder? 

Nun, das stimmt nur zum Teil. In der heutigen vernetzten Welt, in der persönliche Beziehungen und soziale Medien eine große Rolle spielen, kann die Schaffung einer starken persönlichen Marke den Erfolg einer Führungskraft erheblich beeinflussen.

Eine persönliche Marke kann das Vertrauen von Mitarbeitern, Kollegen und Kunden stärken. Ein klares und authentisches Auftreten vermittelt Glaubwürdigkeit und Kompetenz. Eine Führungskraft, die als Marke wahrgenommen wird, kann eine starke emotionale Bindung zu den Menschen in ihrem Umfeld aufbauen. Mitarbeiter werden motivierter sein, dem Führungsstil zu folgen, Kunden werden eher Geschäfte abschließen und Geschäftspartner werden eher kooperieren.

Warum solltest du die Macht der persönlichen Marke nutzen?
  1. Unterscheidung: In einer überfüllten digitalen Welt hebt eine starke persönliche Marke einem von der Masse ab. Sie ermöglicht es, dein einzigartiges Leistungsversprechen und sein Fachwissen hervorzuheben, wodurch du einprägsam und sofort wiedererkennbar wirst.
  2. Vertrauen und Glaubwürdigkeit: Deine persönliche Marke schafft Vertrauen und begründet deine Glaubwürdigkeit als Führungspersönlichkeit. Indem du immer wieder wertvolle Einblicke gewährst, dein Fachwissen unter Beweis stellst und sich mit deinem Publikum auseinandersetzt, wirst du zu einer zuverlässigen Quelle von Informationen und Inspiration.
  3. Berufliche Chancen: Eine gut gestaltete persönliche Marke öffnet die Türen zu spannenden beruflichen Möglichkeiten. Sie zieht Partnerschaften, Rednerverpflichtungen, Kooperationen und sogar potenzielle Investoren oder Kunden an. Gelegenheiten werden dich suchen, wenn deine persönliche Marke glänzt.
  4. Einflussnahme und Vordenkerrolle: Indem du deine persönliche Marke pflegst, positionierst du dich als Vordenker in deiner Branche. Du hast die Macht, Gespräche zu gestalten, andere zu inspirieren und sinnvolle Veränderungen voranzutreiben. Deine persönliche Marke wird zu einer Plattform für Einfluss und Wirkung.
Der Aufbau einer Personal Brand

Um eine persönliche Marke aufzubauen und zu pflegen, sollten Führungskräfte einige wichtige Schritte beachten:

  1. Authentizität bewahren: Eine persönliche Marke sollte auf Authentizität und Glaubwürdigkeit basieren. Führungskräfte sollten ihre eigenen Werte und Stärken identifizieren und diese in ihrer Kommunikation und ihrem Verhalten verkörpern. Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben und keine künstliche Persona aufzubauen.
  2. Eine klare Botschaft entwickeln: Eine starke persönliche Marke braucht eine klare Botschaft. Führungskräfte sollten ihre Vision, ihre Ziele und ihre Überzeugungen klar kommunizieren. Auf diese Weise können sie andere inspirieren und schnell interne und externe Follower aufbauen, die sie unterstützt.
  3. Aufbau eines Netzwerks: Eine Personal Brand wird durch Beziehungen gestärkt. Führungskräfte sollten aktiv daran arbeiten, ein Netzwerk von Kontakten aufzubauen und zu pflegen. Dies kann durch die Teilnahme an Branchenveranstaltungen, das Engagement in sozialen Medien oder den Aufbau von Mentoring-Beziehungen geschehen. Ein starkes Netzwerk kann nicht nur zur persönlichen Entwicklung beitragen, sondern auch neue Karrieremöglichkeiten eröffnen.
  4. Optimiere deine Online-Präsenz: In der schnelllebigen digitalen Welt ist eine sichtbare Online-Präsenz unerlässlich. Führungskräfte sollten ihr Online-Profil aktualisieren und optimieren, um ihre persönliche Marke zu stärken. Dazu gehört die professionelle Gestaltung von Profilen auf für Ziele sinnvollen Plattformen, das Teilen relevanter Inhalte in sozialen Medien und das Veröffentlichen von Artikeln, Blog-Beiträgen, Video- und/oder Audioformate, die die eigene Expertise und Perspektive aufzeigen.
  5. Kontinuierliche Weiterentwicklung: Eine Personal Brand ist kein statisches Gebilde. Führungskräfte sollten kontinuierlich an ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung arbeiten. Dies kann durch den Erwerb neuer Fähigkeiten, das Verfolgen von Trends in der Branche oder durch regelmäßiges Feedback von Mitarbeitern und Kollegen geschehen. Die ständige Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse trägt zur Stärkung der persönlichen Marke bei.
  6. Mitarbeiter und Kollegen einbeziehen: Eine erfolgreiche Personenmarke sollte sich nicht nur auf die Führungskraft selbst konzentrieren, sondern auch die Mitarbeiter und Kollegen einbeziehen. Führungskräfte sollten ihre Teams zum Aufbau ihrer persönlichen Marke ermutigen und sie dabei unterstützen. Dies schafft eine Kultur der Zusammenarbeit und des Wachstums, in der jeder Einzelne zur Stärkung der gesamten Organisation beiträgt.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Entwicklung einer persönlichen Marke nicht über Nacht geschieht. Sie erfordert Zeit, Geduld und Ausdauer. Führungskräfte sollten bereit sein, in die Entwicklung ihrer persönlichen Marke zu investieren und die langfristigen Vorteile zu erkennen.

Kein Ersatz für Kompetenz

Insgesamt kann die Betrachtung einer Führungskraft als Marke eine wertvolle Strategie sein, um Einfluss, Vertrauen und Loyalität aufzubauen. Durch Authentizität, klare Botschaften, Netzwerkbildung, Online-Präsenz, kontinuierliche Weiterentwicklung und die Einbeziehung anderer können Führungskräfte ihre persönliche Marke stärken und einen positiven Einfluss auf ihr berufliches Umfeld ausüben.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine persönliche Marke kein Ersatz für fachliche Kompetenz, Integrität oder gute Führungsqualitäten ist. Sie sollte vielmehr als eine zusätzliche Dimension betrachtet werden, die das Potenzial hat, den Erfolg einer Führungskraft zu unterstützen und zu verstärken.

Dich selbst als Marke zu betrachten, kann ein wirksames Mittel sein, um Beziehungen aufzubauen, Vertrauen zu schaffen und deinen eigenen Einfluss zu maximieren. Durch die Entwicklung und Pflege deiner persönlichen Marke kannst du deine Karriere als Führungskraft vorantreiben und deine Ziele erfolgreich erreichen.

Das Management der persönlichen Marke

Eine Personenmarke erfordert Ausdauer und Disziplin. Bei der Pflege der eigenen Marke sind einige Aspekte zu beachten:

  1. Konsistenz ist entscheidend. Führungskräfte sollten sicherstellen, dass ihre persönliche Marke in allen Aspekten ihres beruflichen Auftritts konsistent ist. Dazu gehören die Kommunikation von Werten und Botschaften, das Auftreten in der Öffentlichkeit, die Interaktion mit Mitarbeitern und Kollegen sowie die Art und Weise, wie sie ihre Aufgaben wahrnehmen. Eine konsistente Marke schafft Vertrauen und Glaubwürdigkeit und trägt zum Aufbau einer starken Identität bei.
  2. Auf die Zielgruppe zu konzentrieren. Führungskräfte sollten wissen, wer ihre Zielgruppe ist und wie sie ihre Marke auf sie ausrichten können. Dies erfordert ein Verständnis der Bedürfnisse, Erwartungen und Interessen der relevanten Stakeholder, seien es das Team, Kunden, Geschäftspartner oder die Öffentlichkeit. Indem sie ihre Marke auf die Zielgruppe zuschneiden, können Führungskräfte relevante Inhalte und Botschaften vermitteln und eine tiefere Bindung aufbauen.
  3. Transparenz matters. Führungskräfte sollten sich bewusst sein, dass eine persönliche Marke auf Vertrauen aufbaut. Es ist wichtig, ehrlich und transparent zu sein, sowohl in der Kommunikation als auch im Handeln. Transparenz schafft Glaubwürdigkeit und fördert ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis zu den Menschen im beruflichen Umfeld. 
  4. Bereit für Verantwortung? Darüber hinaus müssen Führungskräfte bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Eine persönliche Marke geht mit Sichtbarkeit und Einfluss einher, was bedeutet, dass Führungskräfte für ihre Handlungen und Entscheidungen verantwortlich sind. Es ist wichtig, die Konsequenzen des eigenen Handelns zu verstehen und zu akzeptieren. Führungskräfte sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und nach ethischen Grundsätzen handeln, um das Vertrauen und die Unterstützung ihrer Zielgruppe zu gewinnen und zu erhalten.

Neben diesen Aspekten ist es auch wichtig, die persönliche Marke aktiv zu pflegen und weiterzuentwickeln. Führungskräfte sollten regelmäßig ihre eigenen Stärken und Schwächen reflektieren, Feedback einholen und sich persönlich weiterentwickeln. 

Durch die kontinuierliche Arbeit an deiner persönlichen Marke kannst du dich besser positionieren, um neue Chancen zu nutzen und deine Karriere voranzutreiben.

Fazit und Empfehlung

Letztlich ist es eine individuelle Entscheidung, ob sich eine Führungskraft als Marke betrachtet. Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, ob Führungskräfte sich selbst als Marke betrachten sollten. Sie hängt von verschiedenen Faktoren wie der individuellen Persönlichkeit, dem beruflichen Umfeld und den Zielen der Führungskraft ab. Es gibt jedoch klare Vorteile, die mit der Entwicklung einer persönlichen Marke einhergehen können.

Eine starke persönliche Marke kann einer Führungskraft helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben und ihr berufliches Profil zu schärfen. Eine gut etablierte Marke kann Türen öffnen und neue Möglichkeiten schaffen, sei es bei der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen, bei der Gewinnung neuer Kunden oder bei der Etablierung als Meinungsführer in der Branche.

Darüber hinaus kann eine persönliche Marke dazu beitragen, eine langfristige Karriere aufzubauen und sich als Experte auf einem bestimmten Gebiet zu positionieren. Durch die Schaffung einer starken Marke können Führungskräfte ihr Fachwissen und ihre Perspektiven demonstrieren, was zu einer größeren Sichtbarkeit und Anerkennung führt.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass eine persönliche Marke nicht als oberflächliches Marketinginstrument betrachtet werden sollte. Eine starke Marke basiert auf den Werten, Fähigkeiten und Erfahrungen der Führungskraft. Sie sollte auf Authentizität und Glaubwürdigkeit beruhen. Übertriebene Selbstdarstellung oder das Streben nach Aufmerksamkeit um jeden Preis können das Vertrauen der Menschen untergraben und zu einem negativen Ruf führen.

Darüber hinaus sollten Führungskräfte bedenken, dass ihre persönliche Marke nicht isoliert existiert, sondern eng mit ihrer beruflichen Leistung und ihrem Verhalten verknüpft ist. Eine starke Marke allein reicht nicht aus, um als erfolgreiche Führungskraft wahrgenommen zu werden. Es ist wichtig, weiterhin hervorragende Führungsqualitäten zu zeigen, Teams zu motivieren und Ergebnisse zu liefern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Führungskräfte die Möglichkeit in Betracht ziehen sollten, sich selbst als Marke zu sehen.

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