Podcast - Jetzt gibt's was auf die Ohren
Neu ist Podcast nicht. Dafür aber im Trend, um nicht zu sagen Audioformate boomen.
Schon vor Jahrzehnten bin ich mit dem Podcast-Format in Berührung gekommen. Damals nannte man es noch „Audioblogging“ und es war relativ aufwendig, einen Podcast zu produzieren und, viel wichtiger, einem breiten Publikum auch zugängig zu machen.
Die Digitalisierung und vor allem die Entwicklung der Streamingportale sowie Smartphones haben das geändert. Im Grunde ist jeder ein Content Creator mit seinem Produktionsstudio in der Hosentasche. Unzählige Apps und Webdienste machen es zum Kinderspiel, seine Video- und eben auch Audioinhalte mit aller Welt zu teilen.
Zahlreiche Plattformen entstehen im Zuge der Entwicklung: Clubhouse, Greenroom oder auch LinkedIn Audio Event als Beispiele. Hier bei geht es eher um den direkten Austausch in Echtzeit.
Doch auch der klassische Podcast boomt weiter. Und um sich erfolgreich zu positionieren muss man nicht zwangsläufig eine große Masse erreichen, sondern sein Zielpublikum. Und das kann durchaus eine kleine Nische sein.
Podcasts werden sogar immer beliebter. Schätzungen gehen davon aus, das der Podcastkonsum 2021 um mehr als 50% angestiegen ist.
Audioformate boomen nicht ohne Grund. Denn Stimmen schaffen es, Bilder in unseren Köpfen entstehen zu lassen. Und das nahezu überall ortsungebunden, zu jeder Zeit, von jederfrau und jedermann. Beim Autofahren, im Zug, beim Joggen, Im Büro oder auf dem Sofa.
Der Konsum von Audioinhalten ist wesentlich einfacher als der von Videos, bei dem, in den meisten Fällen zumindest, auch die visuelle Aufmerksamkeit gefordert ist.
Podcast fürs Marketing
Es gibt natürlich die Möglichkeit den Podcast zu monetarisieren, zum Beispiel durch Sponsoring oder Werbung. Wir betrachten heute aber mal, wie man einen Podcast fürs Marketing nutzen kann. Denn ein so gefragtes Medium ist natürlich auch fürs Marketing mehr als nur attraktiv.
Gerade Nischen-Podcasts können sehr gezielt eng gesteckte Zielgruppen mit relevanten Inhalten erreichten. Daraus resultieren folgenden Kernpunkte:
- Sichtbarkeit und Reichweite der Marke erhöhen
- Image und Expertise-Positionierung der Marke/Unternehmen stärken
- Potentielle Kunden auf sich aufmerksam machen, mit relevanten Inhalten versorgen, für sich gewinnen und an sich binden
- Employer Branding stärken
Der Podcast darf aber nicht als Einzelmaßnahme betrachtet werden, sondern immer als Bestandteil des gesamten Marketingkonzepts oder der Kampagnen.
Podcast als Marketing-Tool
Generell gibt es zwei Optionen, um einen Podcast für die eigene Vermarktung zu nutzen:
- als Gast (Experte) in einem themenrelevanten Podcast Format
- ein eigener Podcast, zum Beispiel als Unternehmenspodcast oder als Personal Brand
Als Gast sollte man immer darauf achten, ob Thema und Umfeld des Podcast zur eigenen Personal Brand und Image passen. Außerdem sollten KPI erfragt werden, wie Veröffentlichungsplattformen, Reichweite, Demografie und ähnliches.
Kurzum: passt dieser Podcast zu mir und stärkt meine Positionierung als Experte in meinem Bereich. Neben der Distribution sollte man dann auch selbst für Sichtbarkeit der Folge sorgen, zum Beispiel in sozialen Netzwerken.
Der eigene Podcast bietet verschiedene Optionen. Hier sollte klar definiert werden, was das Ziel ist. Von einem Verkaufs- oder Werbekanal würde ich immer genauso abraten wie davon, den Podcast als Verteilzentrum für Unternehmensnachrichten zu benutzen.
Stattdessen kann man den Podcast nutzen, um die eigene Marke als Top-Spezialistin zu positionieren, zum Beispiel durch Interviews mit relevanten Persönlichkeiten aus der Branche, Trends, Deep Dives zu Fachthemen mit Experten, Kunden zu Wort kommen lassen und so weiter.
Die Themenfelder sind natürlich stark durch Branche und Zielgruppe geprägt.
Mein Podcast
Zusammen mit dem Impulsgeber Carsten Schnatmann betreibe ich erfolgreich den Mittelstand hautnah Podcast auf der zu Spotify gehörenden Plattform Anchor FM.
Unsere Themen rund um den Mittelstand: Digitalisierung, Einkauf & Logistik, Marketing & Vertrieb, Fachkräfte & Führung und vieles mehr. Wir besprechen die Themen mit Experten aus der Praxis mit Impulsen und Anregungen für die Praxis. (Show auf Spotify anzeigen)
Die Herausforderungen beim Podcast
Einen Podcast aufsetzen und in sein Marketingmix zu integrieren ist technisch heute sehr einfach und mit geringen Aufwand realisierbar. Dennoch gehören auch technische Aspekte zu den wichtigen Faktoren, um einen Podcast erfolgreich zu etablieren.
Die technische Ausstattung sollte dabei solide gewählt werden. Alternativ kann man je nach Budget auch mit professionellen Agenturen oder Studios zusammenarbeiten oder Podcastfolgen produzieren lassen.
Hosting Plattformen für den Podcast gibt es wie Sand am Meer, von kostenlos über günstig bis Preimiumpreis ist alles dabei. Die Auswahl sollte entsprechend Zielsetzung und Budget gut überlegt erfolgen. Denn auch der Funktionsumfang variiert.
Geduld und Gelassenheit sind wichtige Faktoren. Ein neuer Podcast braucht Zeit, um sich zu etablieren. Natürlich kann man die Sichtbarkeit und Reichweite durch entsprechende Investitionen in Werbung erhöhen und beschleunigen. Nachhaltig müssen aber Themenauswahl, Inhalte und Konzept die Hörer überzeugen.
Der Faktor Entertainment darf bei Podcasts auch nicht unterschätzt werden. Denn jede Folge sollte Lust auf mehr wecken und den Hörer konkrete Takeaways an die Hand geben.
Wie erfolgt die Erfolgsmessung des Podcasts? Es gib eine Handvoll KPI, die die Plattformen zur Verfügung stellen, wie Abrufe der Folgen, aber auch die Wachstumsrateund vor allem Feedback aus der Hörerschaft sollten bei der Bewertung eine Rolle spielen. Und natürlich kann man Reichweiten, Imageentwicklung, Kundenanfragen und so weiter miteinbeziehen.
Fazit
Audioformate, wie der Podcast oder Audio Apps, sind kein kurzfristiger Trend, sondern werden sich nachhaltig etablieren. Hinzu kommt, dass insgesamt das Voice Marketing eine immer größere Rolle spielen wird in unserem Leben. Wie übrigens generell die Sprachsteuerung smarter Assistenten.
Weitere Fragen zum Thema Podcast? Kein Problem ich bin nur eine Nachricht entfernt.