Marketing ist kein Luxus, schon gar nicht in Krisenzeiten.

Krise - wohin man schaut. Pandemie und Kriege hinterlassen ihre seelischen, aber auch wirtschaftlichen Spuren. Oft verdrängen dann Aktionismus, Angst und Panik die durchdachte Strategie im Unternehmen.

Angst und Panik sind gute Verkäufer, aber ganz schlechte Berater.

Aktuell werden Unternehmen von weltweiten Krisen, aber auch Versäumnissen der Vergangenheit eingeholt. So verschärfen Fachkräftemangel und Fokussierung auf wenige Lieferanten, mangelnde Bestandskundenpflege oder auch Digitalisierungsrückstand die ohnehin wirtschaftlich schwierige Situation.

B2B-Kunden stellen aufschiebbare Investitionen zurück und dem privaten Konsum werden Mittel entzogen, weil sie in Miete, Energiepreise und so weiter fließen. 

Klar stehen da Budgetkürzungen im Raum, um fehlenden Umsatz und steigenden Kostendruck zu kompensieren. Und ja, oft ist es richtig und nicht vermeidbar. Und ganz oft ist es das Marketingbudget, das den reflexartigen Einsparungen zum Opfer fällt.

Warum Marketing in der Krise wichtig ist

Wenn ein Unternehmen durch eine externe Krise (wie aktuell durch Corona und akut durch den Krieg) in eine existenzielle Bedrängnis gerät, muss es logischerweise handeln und das noch etwas schneller und konsequenter als üblich.

Das bedeutet aber nicht alles ohne Strategie zu stoppen, auch wenn das Geld knapp wird und man an Budgetkürzungen nicht vorbeikommt.

Kostensparen a'la Gießkanne ist meist genau so sinnbefreit wie das Ausgeben von Geld nach diesem Motto. Das Beste, was Sie für Ihrem Mitbewerber in der Krise tun können? Ihre Marketingaktivitäten einfach planlos drastisch reduzieren.

Recipe Finem - Was immer du tust, tue es mit Bedacht und bedanke das Ende gut.

Welche mittel- und langfristigen Folgen haben die geplanten Sparmaßnahmen. Schaden sie am Ende mehr als sie kurzfristig helfen? Wäre es nicht besser andere Maßnahmen zu ergreifen?

Marketing ist kein Luxus für Zeiten, in denen man es sich leisten kann. Gerade in Krisenzeiten ist smartes Marketing wichtig. Für die Dauer der Krise und für die Zeit danach.

Was kann man nun aber konkret tun?

Ansätze fürs (Krisen-)Marketing

Ein Unternehmen sollte natürlich generell seine Marketingstrategie, Konzepte, Kampagnen und Aktivitäten regelmäßig überprüfen, Ergebnisse messen und hinterfragen. In Krisenzeiten ist das noch mal ein ganzes Stück wichtiger.

Hier ein paar Impulse für die Optimierung Ihrer Marketingaktivitäten:

  • Umschichten statt bloßes Streichen von Etats 

Das Umverteilen von Budgets in wirklich effektive Maßnahmen steigert nicht nur den monetären Erfolg, sondern gibt oft sogar den Spielraum für Einsparungen. Hier ist Kreativität gefragt, um budgetschonende Aktivitäten zu entwicklen. Beispiel: Digitalisierung von Events.

  • Veränderten Kundenbedürfnissen gerecht werden

Krisensituation wirken auch auf Ihre Kunden. Was bedeutet die veränderte Situation für Ihre Kunden? Analysieren und identifizieren Sie neue Bedarfe und passen Ihre Produkte, Dienstleistung und Angebote entsprechend an.

  • Next Level für Ihre Positionierung und Kommunikation

Machen Sie aus der Not eine Tugend und hinterfragen und optimieren Sie Ihre Positionierung und passen entsprechende Ihre Kundenkommunikation an. Zeitnah. Beispiele: Konditionen, Serviceoptionen und so weiter. Jetzt müssen Sie sich noch deutlicher von der Konkurrenz abheben. Sichtbar.

  • Gemeinsam statt Einsam

Nutzen Sie Ihr Netzwerk. Welche Kooperationsmöglichkeiten bieten sich Ihnen am Markt eigentlich? Mit wem könnten Sie gemeinsame Projekte oder Dienstleistungen vermarkten oder ergänzende Dienstleistungen an Bord holen? So können Sie auch Mehrwert für Kunden schaffen.

  • Ballast abwerfen

Nutzen Sie die Gelegenheit, um lieb gewonnene, bequeme und dennoch ineffektive Prozesse und Strukturen einfach abzuschaffen oder modern und schlank zu gestalten. Fokussieren Sie sich auf die Dinge, die wirklich (messbar) funktionieren. Streichen / reduzieren Sie allen übrigen Tamtam.

  • Es lebe der Stammkunde

Bestandskunden erhalten oft weniger Aufmerksamkeit als die Neukundengewinnung. Spätestens jetzt sollte sich das ändern. In der Krise sind Ihre Bestandskunden Gold wert. Fokussieren Sie sich entsprechend auf diese.

  • Time to say hello to Fördermittel

Fördermitteltöpfe werden oft nicht ausgeschöpft, weil man den bürokratischen Aufwand scheut. Jetzt sollte man die passenden Töpfe anzapfen, zum Beispiel für die Digitalisierung von Marketingmaßnahmen oder Beratungsangeboten für die Potenzialentfaltung von Mitarbeitern. Mein Tipp: Lassen Sie sich hier von einem Experten beraten. Das zahlt sich aus.

  • Kennziffern verstehen und anpassen

Was man messen kann, kann man leichtern ändern. An welchen Stellschrauben (Kennziffern) zu drehen, bringt wirklich (schnelle) Effekte. Eine Analyse / Planspiel ist hier stets hilfreich und bringt oft überraschende Ergebnisse zutage. 

Die Liste ließe sich individuell noch um den ein und anderen Punkt ergänzen. Am wichtigsten ist es, ins Handeln zu kommen und sein Marketing mit Augenmaß das tun zu lassen, was es soll: sich den Marktanforderungen stellen, effektive Maßnahmen entwickeln und in die Umsetzung zu bringen.

Marketing wirkt langfristig – und somit über die Krise hinaus

Im Marketing und Vertrieb ist stets Weitsicht und Kontinuität gefragt. Optimismus first. Gerade in Krisenzeiten ist es hilfreicher, sich auf die Chancen zu konzentrieren und zu ergreifen, anstatt nur die Risiken zu fürchten.

(Live) Talk zum Thema
Fazit

Jede Krise zeigt gnadenlos unsere unternehmerischen, strukturellen und strategischen Schwächen auf und bestraft sie. Jede Krise birgt auch die Chance zur Veränderung. Neue Strukturen, Konzepte und Technologien zu etablieren, um sein Business fit für die Zukunft zu machen. 

Weitere Fragen zum (Krisen-)Marketing? Kein Problem ich bin nur eine Nachricht entfernt.

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